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Ein Geheimtipp macht die Runde. Als sächsische Gesundheitsbeere wird die Aronia bezeichnet. Sie wird auch Apfelbeere oder schwarze Eberesche genannt. Obwohl schon lange bekannt, sind erst in den letzten Jahren die gesundheitsfördernden Effekte intensiver erforscht worden.
Als Radikalfänger für den Zellschutz, zur Steigerung der körpereigenen Abwehrkräfte und zur Besserung des Wohlbefindens wird die Aronia besonders häufig getrunken.
Aronia enthält lebenswichtige Wirk-und Inhaltsstoffe in ihrer natürlichen Form. Dazu zählen die Vitamine Niacin, Riboflavin (B2), Folsäure, Vitamin E, Vitamin A, Vitamin K sowie die Mineralstoffe Kalium, Jod und Phosphor. Daneben weisen die Aroniabeeren einen enorm hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen auf. (Polyphenole: 6,9 g pro l im Muttersaft, vorwiegend als Flavonoide)
Im Vergleich zu anderen roten Fruchtsäften hat der Aroniasaft damit einen enorm hohen Gesamtpolyphenolgehalt. Dazu Prof. Dr. Sabine E. Kulling vom Lehrstuhl für Lebensmittelchemie am Institut für Ernährungswissenschaft der Universität Potsdam:
"Die Aroniabeere sowie der daraus hergestellte Aroniasaft enthalten beachtliche Mengen an sekundären Pflanzenstoffen aus der Gruppe der Polyphenole. Ihr Gehalt ist etwa 5mal höher als der in anderen Beerenfrüchten. Hervorzuheben sind vor allem die Anthocyane, die der Beere ihre dunkelviolette Farbe verleihen, sowie die Procyanidine, auf die der leicht herbe, dem Rotwein ähnliche, Geschmack zurückgeht.“
Ursprünglich aus Nordamerika stammend wird die Aroniabeere seit langem in Osteuropa als Volksheilmittel gegen allerlei Gebrechen angewendet. So ist schon seit 1959 in der ehemaligen UdSSR die Aronia für die Erprobungen bei der Heilung von Bluthochdruck, der Arteriosklerose und der anaziden Gastritis zugelassen worden. Auch wurde Aronia nach radioaktiver Strahlung gegen die Strahlenkrankheit erfolgreich eingesetzt.
Wegen ihres sehr hohen Gehaltes an Flavonoiden kann die Aroniabeere für eine gesunde Ernährung des Menschen eine exzellente Ergänzung sein. Flavonoide sind Antioxidantien, wobei die antioxidative Wirkung strukturbestimmt und damit sehr unterschiedlich ausgeprägt ist.
Die antioxidative Kapazität von Aronia-Direktsaft liegt bei 65 mmol/l Trolox-Äquivalent und ist damit dreimal so hoch wie beim Granatapfel. Diese Wirkstoffe gegen den sogenannten oxidativen Stress nennt man auch „Radikalfänger".
Oxidativer Stress ist für das Altern bei Menschen wie auch bei Tieren verantwortlich. Viele Krankheiten in den westlichen Industrienationen sind auf freie Radikale zurückzuführen. Diese instabilen Sauerstoffmoleküle greifen aggressiv in den Zellstoffwechsel ein und schädigen Organe und Gelenke. Oft sind schwere Krankheiten wie Krebs, Arteriosklerose und Herzkreislauferkrankungen die Folgen davon.
Antioxidantien oder Radikalfänger wirken gegen diese Alterungsprozesse bzw. solche Krankheiten, indem sie freie Radikale dauerhaft binden. Ärzte und Ernährungswissenschaftler empfehlen eine sehr obst- und damit antioxidantienreiche Ernährung. Die Aroniabeere gilt daher als eine der besten Radikalfänger-Quellen.
Viele Studien sprechen für die antikanzerogene Wirkung der Flavonoide. Der Zellschutz wirkt auch schützend für die Leber gegen Giftstoffe, denen der Körper ausgesetzt ist. Diese Wirkung konnte experimentell nachgewiesen werden.
Anthocyane (griech. Anthos = Blüte, kyanos = blau) sind wasserlösliche Substanzen, die als Pflanzenfarbstoff in vielen Beeren und Früchten vorkommen (z. B. Heidelbeere, blaue Weintrauben). Der Pflanze dienen sie als Schutz vor Erkrankungen und oxidativer Schädigung wie zum Beispiel aufgrund von übermäßigen Sonnenlicht.
Kein anderes Lebensmittel verfügt über einen so hohen Anteil an antioxidativen Anthocyanen wie die Aroniabeere. Die Anthocyane helfen, das Verhältnis von Antioxidantien und freien Radikalen im Gleichgewicht zu halten. So wird verhindert, dass freie Radikale Überhand nehmen und es zu zellschädigendem oxidativen Stress kommt.
Flavonoide wirken aber auch noch auf andere Weise. Dr. Wesselin Denkow und Doz. Dr. Rumjana Denkowa beschreiben „Die vielseitigen Heileigenschaften der Aronia. verdankt sie vor allem ihrem reichen Inhalt an verschiedenen Bioflavonoiden mit „Vitamin-P-Aktivität“ Das "P" im Vitamin P steht für Permeabilitätsfaktor. Damit wird die normale Duchlassfähigkeit und Geschmeidigkeit der Blutgefäßwände gewährleistet.
In Zusammenwirkung mit anderen mineralischen Bestandteilen und Vitaminen verhindern die Flavonoide die Cholesterolablagerung und werden deshalb bei Arteriosklerose (Arterienverkalkung) und Hypertonie (Bluthochdruck) aber auch Störungen des Nervensystems angewendet.“
Die Aronia-Früchte und der Saft wirken günstig auf den gesamten Stoffwechsel, die Blutbildung, regen die Regenerierungsprozesse des Muskel- und Knochengewebes an und erhöhen die Abwehrkräfte des Organismus gegen Krankheitserreger (Bakterien und Viren).
Sie üben auch einen positiven Einfluss auf das Wachstum der Kinder und die Entwicklung der Babys in der Schwangerschaft aus.
Zurzeit wird in Deutschland in einem staatlichen Verbundprojekt die Aroniabeere weiter wissenschaftlich untersucht. Beteiligt sind die Universität Potsdam, die Universität Braunschweig, das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke, die Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel in Karlsruhe sowie die Kelterei Walther in Arnsdorf und die Breko GmbH in Bremen. Das dreijährige Forschungsprojekt wird von der Bundesregierung mit 700.000 Euro unterstützt.
Aroniasaft wird am besten als Bio-Direkt-Saft aus der vakuumähnlichen Saftbox getrunken. Dort ist er vor Licht und Luftsauerstoff geschützt und behält im Gegensatz zu geöffneten Flaschen seine volle Wirkung.
Saftboxen sind drei Monate geöffnet ohne Kühlung haltbar. Pro Tag genügen 100 ml (entspricht einem Weißweinglas) für die volle Wirkung auf den Körper. Daher ist eine 3-Liter-Box ausreichend für eine 30-Tage-Kur.
Die Kraft der Aroniabeere ist ebenso als verdünnter Nektar zu haben und ein leicht herber Genuss für den Gaumen.
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