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Zu den Erkältungskrankheiten gehört der Husten. In der nasskalten Zeit des Jahres tritt er vermehrt auf. Durch Klimaanlagen gibt es verschiedene Erkältungssymptome auch zunehmend im Sommer.
Husten kann viele Ursachen haben. Er ist in erster Linie, wie die laufende Nase und das Fieber ein Schutzmechanismus zur Entfernung von Fremdkörpern (z. B. Staub, Schmutzpartikel, Viren) und Schleim aus den Luftwegen.
Bei den banalen Erkältungen wird normalerweise zwischen einem einem unproduktiven, trockenen und einem produktiven verschleimten Husten unterschieden.
Der nichtproduktive, trockene Husten raubt häufig dem Kranken den Schlaf. Häufig beginnt der Husten damit. Manchmal kommt aber auch Reizhusten am Ende einer Erkältung vor.
Gegen diese Hustenform gibt es sogenannte Antitussiva. Das sind Mittel, die den Hustenreiz lindern.
Pflanzliche Zubereitungen können hier für eine lokale Reizminderung sorgen. Es werden schleimhaltige Pflanzenstoffe eingesetzt. Der Schleim besitzt eine reizmildernde Wirkung auf die entzündete Rachenschleimhaut und dämpft somit den reflexartig ausgelösten Hustenreiz.
Reizmildernde Wirkung durch Schleimstoffe besitzt Isländisch Moos, ebenso eine antibakterielle und immunstimulierende Wirkung. Bekanntes Präparat sind Isla-Moos®- und Isla-Mint®-Pastillen zum Lutschen.
Andere Schleimstoffhaltige Arzneipflanzen gegen Reizhusten sind Eibischwurzel (z. B. Phytohustil®), Malvenblüten und -blätter, Leinsamen, Sonnentau, Spitzwegerich. Sie sind Bestandteile von Hustentees, oder werden zu Hustensaft und -tropfen verarbeitet.
Efeu wirkt wegen seiner entkrampfenden Wirkung reizlindernd.
Beim produktiven Husten wird aus den Atemwegen Schleim nach außen befördert. Der Hustenreiz unterstützt den Prozess, überflüssiges Material aus den Luftröhren abzuhusten. Deshalb muss die Therapie des produktiven Hustens so ausgerichtet sein, dass das Abhusten erleichert wird. Neben reichlicher Flüssigkeitszufuhr lässt sich medikamentös das Abhusten durch auswurffördernde und schleimlösende Medikamente (Expektorantien) fördern.
Zu den Arzneipflanzen, die durch ihren Gehalt an ätherischem Öl wirken, zählt der Thymian. Das ätherische Öl (Hauptwirkstoff: Thymol) bewirkt eine Verflüssigung des Bronchialsekrets (Schleimlösung) und fördert seinen Abtransport in den Bronchien durch verstärkte Zilientätigkeit (sekretomotorischer Effekt). Zusätzlich wirkt Thymian antibakteriell und schwach entkrampfend. Verwendet werden die Thymianblätter in Arzneitees oder der Wirkstoffextrakt der Blätter in zahlreichen Fertigarzneimitteln, z. B. Bronchipret® (Saft, Tropfen, Lutschtabletten), Pertussin®, Soledum® (Saft, Tropfen).
Das in den Blättern des Eukalyptus enthaltene ätherische Öl (vorallem Cineol) wirkt lokal desinfizierend, verflüssigend auf das Bronchialsekret mit schwächerem sekretomotorischen Effekt. Seltener wird es als Arzneitee angewendet, häufiger kommt das Eukalyptusöl in Fertigarzneimitteln vor, z. B. in Erkältungssalben, Inhalationstropfen (Soledum® Balsam), oder in Kapselform (Soledum® und Soledum® forte). Hierbei gelangt das ätherische Öl nach Resorption im Darm in den Blutkreislauf, wird über die Lunge ausgeschieden. Es entfaltet in den Atemwegen seine schleimtransportfördernde und desinfizizerende Wirkung.
Der Wirkstoff der Myrte, das Myrtol, ist ein Gemisch ätherischer Öle und wirkt schleimverflüssigend in den Bronchien (und Nasennebenhöhlen), entzündungshemmend und antioxidativ. Myrtol ist enthalten in Gelomyrtol® forte Kapseln. Sie funktionieren wie die o. g. Soledum®-Kapseln als “Inhalation von innen”. Die Einnahme erfolgt immer vor dem Essen mit kalter oder lauwarmer Flüssigkeit, damit das ätherische Öl unbeschadet in den Dünndarm gelangt. Ein leichter Geschmack nach dem ätherischen Öl im Mund, zeigt, dass die Kapseln richtig angewendet wurden.
Optimal ist daher eine Kombination von Schleimlöser und dem „Förderband“, d. h. der Förderung des Abtransportes des gelösten Schleimes.
Andere Arzneipflanzen mit ätherischem Öl sind Fenchel. Anis, Quendel (Sandthymian), Minze, Pfefferminze, Fichtennadeln, Kiefernnadeln (z. B. in Sanopin® zur Inhalation)
Eine schleimlösende und entkrampfende Wirkung weisen die Bestandteile (vorallem sogenannte Saponine) der Efeublätter auf. Als Teedroge wird Efeu nicht verwendet. (giftig!)
Efeublätterextrakt gibt es in Form von Tropfen und Saft (z.B. Bronchoverde®, Hedelix®, Prospan® oder kombiniert in Bronchipret®-Saft und Tropfen). Vorallem Kinder mögen Hustensäfte auf Efeu-Basis wegen der Kombination von Schleimverflüssigung und Reizlinderung.
Weitere, allerdings meist nur in Tees genutzte, Arzneipflanzen mit schleimlösender und auswurffördernder Wirkung sind Süßholzwurzel, Schlüsselblume (Primel), Seifenwurzel, Wollblume (z. B. Sidroga® Husten- und Bronchialtee N).
Eine Ausnahme bildet Bronchipret® TP-Filmtabletten. Das ist eine Kombination von Thymiankraut und Primelwurzel.
Zur symptomatischen Behandlung einer akuten Bronchitis wird gern auch die Wurzel der Kapland-Pelargonie eingesetzt. (Umckaloabo®). Durch antibakterielle und antivirale Effekte sowie Entzündungshemmung können diese Medikamente die Krankheitsdauer im Schnitt um zwei Tage verkürzen.
Huflattich wird heute in Teemischungen nicht mehr verwendet. Grund dafür sind bestimmte Inhaltsstoffe (Pyrrolizidinalkaloide), die eine lebertoxische und karzinogene Wirkung haben können. Sie dürfen nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden, sehr zurückhaltend bei Kindern und im Allgemeinen nicht länger als maximal 4-6 Wochen im Jahr.
Länger andauernder oder blutiger Husten sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Auch bei gelb-grün verfärbtem Schleim ist ein Arztbesuch nötig.
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