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Von allen Schmerzen, die Menschen plagen, gehört Kopfschmerz zu den häufigsten.
Zirka zwei Drittel der Bevölkerung leiden mindestens einmal im Jahr darunter.
Experten unterscheiden bis zu 200 Kopfschmerzarten. Zu den am häufigsten auftretenden Arten gehören der Spannungskopfschmerz und die Migräne. Daneben können verschiedenste andere Ursachen, wie Coffeinentzug, Flüssigkeitsmangel oder Unfallfolgen, zu Kopfschmerzen führen.
Spannungskopfschmerz – der am weitesten verbreiteter Beschwerde-Typ.
Das Druckgefühl empfinden die Betroffenen häufig so, als ob sich ein Gürtel um den Kopf legt. Der Spannungskopfschmerz ist üblicherweise drückend bis ziehend, in der Intensität leicht bis mäßig, beidseitig und wird durch körperliche Aktivität nicht verstärkt.
Übelkeit, Geräusch- und Lichtempfindlichkeit können vorkommen, sind aber zumeist schwächer ausgeprägt als bei einer Migräne.
Sporadisch tritt er bei fast jedem Menschen auf. Dann lässt er sich - wenn nötig - recht einfach mit rezeptfreien Schmerzmitteln behandeln. Die Wirkstoffe Acetylsalicylsäure (Aspirin®) und Ibuprofen (Dolormin®, Eudorlin® extra) sind bestens geeignet.
Wer magenempfindlich reagiert, sollte das Medikament in vollkommen gelöster Form mit ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen (z.B. Aspirin® plus C Brausetabletten) oder auf den Wirkstoff Paracetamol ausweichen.
Nachteilig bei Paracetamol ist, dass die Wirkung nicht so schnell einsetzt. Weiterhin ist zu beachten, dass bei der Einnahme von Paracetamol auf den Genuss von Alkohol zu verzichten ist.
Kombinationspräparate enthalten häufig auch Coffein und sind deshalb ungünstig am Abend, weil sie den Nachtschlaf stören.
Manchmal hilft auch schon das Betupfen von Stirn und Schläfe mit einem Pfefferminzöl-Präparat (Euminz®) oder das Auflegen einer kalten Kompresse.
Bei anhaltenden oder häufigen Kopfschmerzen sollte man unbedingt zum Arzt gehen, damit andere Erkrankungen als Ursache ausgeschlossen werden. Treten die Schmerzen an mehr als 15 Tagen pro Monat auf, spricht man vom chronischen Spannungskopfschmerz.Vorsicht: Wer eigenmächtig über längere Zeit und regelmäßig Kopfschmerz-Medikamente einnimmt, riskiert eine Schmerzmittelabhängigkeit und einen „Medikamenten-induzierten“ Kopfschmerz.
Die Schmerztabletten selbst werden dann zum Auslöser für neue Kopfschmerzen. Die Schmerzschwelle des Körpers sinkt, Betroffene empfinden den Schmerz immer intensiver und benötigen immer höhere Dosen, um ihn zu bekämpfen.
Deshalb sollten Schmerzmittel ohne ärztlichen Rat nicht länger als 3 Tage hintereinander und nicht häufiger als an 10 Tagen pro Monat eingenommen werden.
Bei Migräne beginnen die pochenden und pulsierenden Schmerzen oft im Nacken und ziehen langsam nach oben, während sie immer stärker werden.
Bei 60 % der Betroffenen sind sie halbseitig, d. h. auf eine Kopfseite begrenzt.
Die Anfälle dauern zwischen 4 und 72 Stunden und werden insbesondere bei körperlicher Aktivität intensiver. Typische Begleiterscheinungen sind Übelkeit, Erbrechen sowie Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit.
Bei etwa 10 bis 20 % der Betroffenen kündigt sich die Attacke durch Seh- und Sprachstörungen, Lähmungserscheinungen, Doppeltsehen und Drehschwindel an. Dieser als „Aura“ bezeichnete Auftakt kann bis zu einer Stunde dauern. Bei Frauen tritt Migräne etwa doppelt so häufig auf wie bei Männern.
Leichte bis mittelschwere Attackenkönnen mit Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure (1000 mg), Paracetamol (1000 mg) oder Ibuprofen (400 mg - z.B. Eudorlin® extra) behandelt werden. Es ist sinnvoll, gleich zu Beginn die höhere Dosis einzunehmen, um den Schmerz von Anfang an effektiv zu unterdrücken.
Da bei Migräne ohnehin die Tendenz zum Brechreiz vorliegt, kann es sinnvoll sein, 15 bis 30 Minuten vor Einnahme des Migränemittels ein Präparat gegen Erbrechen einzunehmen, das vom Arzt verschreiben wird.
Damit arbeitet der Magen-Darm-Trakt wieder richtig und das Schmerzmittel wird besser aufgenommen. Inzwischen ist auch ein Acetylsalicylsäure-Präparat auf dem Markt, bei dem dies aufgrund der speziellen Wirkstoffformel nicht nötig ist (Aspirin® Migräne).
Für stärkere Migräneanfälle stehen Medikamente mit einem Wirkstoff aus der Gruppe der Triptane zur Verfügung. Dies sind keine Schmerzmittel im herkömmlichen Sinn. Sondern sie wirken speziell auf die Dysregulation des Blutflusses im Gehirn.
Einige dieser Wirkstoffe sind in Kleinstpackungen zu zwei Tabletten rezeptfrei zu kaufen. (z. B: Formigran®, Dolortriptan®, Naratriptan-Generika)
Um herauszufinden an welchem Kopfschmerztyp man leidet und was eventuell als Ursache in Frage kommt (z. B. hormonelle Schwankungen, bestimmte Nahrungs- und Genussmittel), ist es sinnvoll Häufigkeit, Art und Symptome der Schmerzen genau aufzuschreiben bzw. ein Kopfschmerztagebuch zu führen.
Da Stress ein häufiger Auslösefaktor für Kopfschmerzen ist, haben sich Entspannungsmethoden wie die progressive Muskelentspannung oder autogenes Training bewährt.
Nicht jedes Schmerzmittel ist für jeden geeignet. Dies gilt unter anderem für Asthmatiker und für Leute, die Mittel zur Blutverdünnung einnehmen. Fragen Sie daher in der Apotheke!
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