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Die Leber ist mit einem Gewicht von 1400 bis 1800g nach der Haut das Schwergewicht unter den Organen des menschlichen Körpers. Sie kontrolliert unseren Stoffwechsel rund um die Uhr.
Ihr wichtigstes Instrument zur Verdauung ist die Gallenflüssigkeit. An einem Tag produziert sie etwa einen halben Liter Gallensaft. Darin sind viele chemische Substanzen wie Gallensalze, Mineralsalze und Cholesterin enthalten. Diese Galle wird entweder über den Gallenblasengang als Verdauungshilfe in den Zwölffingerdarm geleitet oder – im Falle des Überschusses – in der Gallenblase gespeichert. Die enthaltenen Gallensäuren zerlegen oder verdauen die Fette (emulgieren) und arbeiten sie so für die Verdauung auf.
Bestimmte, auf Entgiftung spezialisierte Zellen in der Leber haben die Fähigkeit, das Blut von Fremdstoffen und überzähligen oder geschädigten roten Blutkörperchen zu befreien. Sie sorgen dafür, dass die Abfallprodukte über den Kreislauf zu den entsprechenden Ausscheidungsorganen gelangen. Ebenso verfahren die Leberzellen mit Giften wie etwa Alkohol oder chemischen Substanzen in Medikamenten.
Die Leber als Kraftwerk unseres Körpers sorgt für die Regulierung des Blutzuckerspiegels und die Herstellung körpereigener Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße als Energiespeicher.
Die Leberzellen sind auch in anderer Hinsicht ein kleines Wunderwerk. Selbst wenn zwei Drittel zerstört sind, kann sich die Leber wieder erholen.
Doch alles verzeiht sie leider nicht. Alkohol ist ab einer bestimmten täglich getrunkenen Menge für die Leber giftig. (dauerhaft mehr als 60 Gramm Alkohol täglich bei Männern und mehr als 40 Gramm bei Frauen)
Erstes Stadium der alkoholbedingten Leberschäden ist die Fettleber, bei der durch Alkoholeinfluss vermehrt Fetttropfen in die Zellen eingelagert werden und diese mit der Zeit zerstören. In dieser Phase führt Abstinenz noch zu einer völligen Ausheilung.
Schreitet die Verfettung aber fort, kommt es zu immer wiederkehrenden Leberentzündungen, die das Organ stark schädigen und schließlich in einer Leberzirrhose (Schrumpfleber) münden.
Die Zirrhose ist ein ernstes Krankheitsbild mit erheblichen Folgen für den Organismus und endet tödlich.
Eine Therapie, die den Leberschaden ursächlich behebt oder die Alkoholwirkung verträglicher macht, gibt es nicht. Einzig der konsequente Verzicht auf den Alkohol birgt in den Anfangsstadien eine Heilungschance.
Doch nicht jeder Leberkranke ist ein Alkoholiker. Auch andere Giftstoffe, z. B. Tetrachlorkohlenstoff, Farben und Lacke, vorallem auf Formaldehydbasis, Pilzgifte (Knollenblätterpilz), hohe Dosen von Paracetamol oder bestimmte Krankheiten schädigen unsere Leber schwer.
So führt eine Infektion mit Hepatitis-Viren dazu, dass Leberzellen zerstört werden.
Sogar Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes können – wenn nicht oder falsch behandelt – das Organ dauerhaft schädigen, denn sie bewirken auch eine verstärkte Fetteinlagerung.
Im Gegensatz zu anderen Organen macht sich die Überlastung der Leber nicht durch Schmerzen bemerkbar, denn sie besitzt keine schmerzleitenden Nervenfasern und so sendet sie statt dessen eher stumme Signale aus.
Wir werden müde und schlapp, haben keinen Appetit, leiden unter Übelkeit und einem Drückgefühl im Oberbauch. Werden diese Symptome nicht erkannt und behandelt, kann die Leber weitere Schäden davon tragen (Gelbsucht im Augenweiß). Spätestens jetzt muss man zum Arzt gehen und sich behandeln lassen.
Der beste Schutz für die Leber ist eine gesunde, fettarme Ernährung mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen, Milcheiweißen, Vitaminen und wenig Alkohol. Auch Aronia-Saft hat eine leberschützende Wirkung.
Aber zur Behandlung ist auch ein Kraut gewachsen, was die Leber schützt, die Mariensilberdistel. Arzneimittel mit dem Extrakt aus den Früchten der Heilpflanze können leberbedingte Beschwerden lindern oder sogar vorbeugen.
Wirksam ist bei toxischen Leberschäden und bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen ein Gemisch aus Flavonoiden, das die Wissenschaftler als „Silymarin“ bezeichnen. Es schützt die Leber vor zahlreichen Zellgiften und stimuliert zugleich die Regeneration belasteter Leberzellen.
Die tägliche Silymarin-Dosis sollte zwischen 200-400 mg liegen. Der Trockenextrakt in Kapselform ist einer Teezubereitung auf jeden Fall vorzuziehen, da die Wirkstoffe nicht wasserlöslich sind.
Empfehlenswerte hochdosierte Präparate aus der Apotheke sind z. B. Legalon® forte und Silicur® für die Leber.
Bei Pilzvergiftungen mit Knollenblätterpilz wird ein Silymarin-Konzentrat per Infusion vom Arzt verabreicht.
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